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Bandportrait des Monats:
Den alten
Weg verlassen und als Rockmonster wieder auferstanden
Aus El Camino werden
Fat Rhino: Löninger Band wagen Neuanfang
Oldenburg. Drei
Viertel der Band kennen die Bühne bereits bestens von ihren bisherigen
Auftritten im Polyester, aber wenn Fat Rhino sie am 26. Mai im Rahmen des Polyestivals
entern, dann wird das ihr erster Auftritt sein! Der erste Auftritt unter neuem
Namen, mit neuem Sänger und mit (fast nur) neuen Songs. „Das wird schon ein
bisschen aufregend“, gibt Schlagzeuger André Mitwollen zu. „Aber wir sind so
heiß drauf, endlich wieder auf der Bühne zu stehen, da verglüht das
Lampenfieber!“
Zudem sind die Jungs ja alte Hasen. 15 Jahre lang war man
als El Camino (span.: Der Weg) nicht nur stadtbekannt, sondern in ganz
Niedersachsen und NRW unterwegs. Mehr als 120 Auftritte sind da
zusammengekommen, darunter so spannende Sachen wie der Support für die Band um
den Godfather des Desert Rock, Kyuss Drummer Alfredo Hernández, Brave Black
Sea, genauso wie für die Bostoner Heavyrocker Gozu, Sasquatch und Bushfire
sowie ein Auftritt beim Hütte Rockt Festival. 15 Jahre in denen sie immer
wieder mal über einen Namenswechsel nachgedacht haben, damit sie nicht immer
gefragt werden, ob sie denn Flamenco oder Salsa spielen. Als dann im
vergangenen Jahr Sänger Martin seiner Liebe und beruflichen Neuorientierung
nach Thüringen folgte, war das ein Einschnitt, der groß genug war, um diesen
Schritt endlich vorzunehmen,. Es folgte eine kurze Suche nach einem neuen
Sänger, von vier Interessenten lud man zwei zur Audition ein. Dass der Ausgesuchte
nach 15 Jahren unter spanischem Namen und just beschlossener Umbenennung nun
Spanier ist, war nicht nur für André, Dennis Kersten (Bass) und Jan Düttmann
(Gitarre) extrem amüsant. „Ja, darüber mussten wir echt lachen“, freut sich André
immer noch über diesen Zufall. „Aber Alberto hat unsere Gründe für den
Namenswechsel voll verstanden“.
Und der neue Sänger passte einfach zu gut ins Konzept.
Nachdem El Camino 2006 Heavy Rock mit Stoner- und Metal-Elementen gestartet
war, sind über die Jahre immer mehr Doom-Einflüsse hinzugekommen. „Unser erstes
Album war noch Stoner Metal mit schnellen Riffs, das dritte Album hatte schon
deutlich mehr Songorientierung und weniger Geballer – und da machen wir mit Fat
Rhino weiter“, beschreibt André die Entwicklung. Man könnte auch sagen, die
Songs sind langsamer und entschlackter geworden, mehr Doom, mehr Psychedelic.
Und dazu passt Alberto Martinsons vergleichsweise ruhigerer, klarerer Gesang
bestens.
Eine erste EP ist bereits aufgenommen und online
veröffentlicht, für die nächsten Schritte wollen die Vier nichts überstürzen.
„Wir machen das alle nebenberuflich, und dass Alberto sich in dieser Zeit schon
die alten Songs zu eigen gemacht hat und die neue EP eingesungen hat, ist dabei
schon außerordentlich erfolgreich. Wir wollen ja auch niemanden überfordern“,
gibt André zu bedenken. Gleichwohl gibt es schon einen ganzen Stapel neuer
Songs: „Wir waren mit El Camino dabei, ein viertes Album zu schreiben, die
werden jetzt noch weiter angepasst an die neuen Bedingungen und dann fangen wir
langsam an, ein Studio auszuwählen; das ist der jetzige Stand.“
Vorher gibt es erstmal den ersten Auftritt beim Polyestival
in einem der erklärten Lieblingsclubs der Band: „MTS, Cadillac und das
Polyester haben wir alle schon 2, 3 Mal bespielt, und jeder hat sein ganz
eigenes, tolles Flair“. Dass in diesem Fall mit Suzan Köchers Suprafone und Powder
for Pigeons, den Amerikanern Three For Silver, der mexikanischen Entdeckung
Maria Moctezuma und den Rotterdamer Stoner Rockern Karvel ein international
hochwertiges Line-Up zur Seite steht, macht das Ganze nur noch interessanter!
(rk)