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Wenn´s
einem das wert ist, dann kriegt man das auch hin.
Das Akustikduo Chrisses überwindet 200 km Distanz zwischen
Oldenburg und Recklinghausen
oder
´Verrückt! Es geht
wieder los´!
Oldenburger Akustikduo Chrisses kann kaum glauben, dass
wieder Konzerte möglich sind
Leben ist das, was passiert während man andere Dinge plant:
Als der eine Chris (Janssen) den Kontakt der anderen Chris (Broo) zugespielt
bekam, plante der Gitarrist gerade, von seiner Wahlheimat Recklinghausen zurück
in seine alte Heimat Aurich zu ziehen. Da erschien ein Kontakt zur Sängerin Christina
aus Oldenburg durchaus passend und nahe liegend. Die reagierte zunächst sehr
skeptisch auf seine Anfrage über facebook: „Da weiß man ja nie, was dahinter
steckt, da kommen ja auch gerne mal seltsame Angebote“, lacht sie, ohne zu
konkretisieren, ob sie da aus eigener Erfahrung spricht. Aber nachdem sie sich
erkundigt hatte, passte es vom Timing zu gut, um es nicht zu probieren. „Wir
waren beide auf der Suche nach etwas Neuem, hatten beide Erfahrungen mit
anderen Bands und Konstellationen gemacht, also trafen wir uns in Aurich für
eine Probe. Und es hat sofort funktioniert, auch wenn es improvisiert war“,
freut sich die Sängerin immer noch über das erste Treffen. „Wir haben auch
einen Song von mir ausprobiert, aber generell ist Chris für das Songwriting
verantwortlich.“ Das ist mittlerweile knapp 10 Jahre her, die beiden ein
eingespieltes Team und eine Menge Erfahrungen reicher.
Dass Chris(tian) ein paar Jahre später seine Freundin in
Recklinghausen heiratete und damit eine Rückkehr in eine nach Aurich in weiter
Ferne rückte, hat der Kollaboration nicht geschadet. Nur die Logistik ist
dadurch nicht gerade einfacher geworden. „Der Orga-Aufwand, v.a. für weiter
entfernte Auftritte, ist etwas schwieriger. Da kann es auch vorkommen, dass wir
Anfragen absagen müssen“, erklärt Chris, hauptberuflich Wissenschaftliche
Assistentin an der Uni Bremen. „Aber wenn´s einem das wert ist, dann kriegt man
das auch hin. Und ich mache das gerne, weil ich dahinter stehe!“ Treffen
bleiben aber zumeist auf die Gelegenheiten beschränkt, bei denen man sich auf
Konzerte vorbereitet, da werden dann auch gerne neue Songs ausprobiert und
Organisatorisches besprochen. „Naja, und dann haben wir ja mittlerweile alle
beste Übung im Online-Austausch“, sagt sie nachdenklich. Denn natürlich kam
auch dem Duo Corona in die Quere.
Im Dezember 2015 hatten sie ihr Debütalbum aufgenommen, ein
erklärtes Ziel von Anfang an. Und mit Mathias Diesel (Söhne des Nordens) ist
das auch genau so geworden, wie sie sich das vorgestellt haben. Eine akustische
Reise durch Pop, Rock, Soul und Jazz, die die komplette Bandbreite des Duos
widerspiegelt. Das CD-Release Konzert im Kulturspeicher in Leer ist den beiden
immer noch in bester Erinnerung. „Das war schon etwas ganz besonderes. So viele
Leute, die uns wichtig sind, so viele Musiker, die Aufregung, die neuen Songs
das erste Mal zu spielen, die Anstrengung, das alles selbst zu organisieren“, erklärt
sie euphorisch. Und ihr Duettpartner pflichtet ihr bei: „Auf jeden Fall!“ Und
doch letztlich nur der Beginn einer ganzen Reihe aufregender Konzertmomente
zwischen Dortmund, Emden und Berlin. „Da könnte ich gar nicht sagen, welches
mehr besonders war, als andere.“ Und während sie gerade begannen, sich über ein
neues Album Gedanken zu machen, kam der Lockdown. „Das hat vieles
verkompliziert und uns ganz schön zurückgeworfen.“ Umso schöner die Rückkehr
auf die Bühne, das erste Konzert nach Corona. „Ein ganz besonderer Moment.
Leider hat es geregnet, aber sie hatten uns die Bühne so schön gemacht, da steht
man da und denkt: ´Verrückt! Es geht wieder los´!“
Das nächste anstehende Konzert wurde bereits vor einem Jahr
angebahnt und passt bestens in die 25. Neuenburger Gitarrentage. Das Konzert in
der Galerie Wachter hat zwar nichts mit den parallel stattfindenden
Veranstaltungen im Ort zu tun, dafür bietet es die Gelegenheit, die noch bis
zum 6. November präsentierte Ausstellung des Künstlers und Musikers Ralph de
Jong zu sehen.
Chrisses live: Galerie Wachter, Neuenburg Samstag, 30.10., 19:30 Uhr