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A.C.T.

Interview 2006.
Früher oder später kriegen sie sie alle… auch die schwedischen Ausnahme-Progger von A.C.T. sind mit ihrem vierten Album bei InsideOut gelandet. Und "Silence" ist eine neue Sammlung von erfrischend kernigen Rocksongs, immer wieder erweitert durch die einzigartigen A.C.T.-"Dreingaben" auf der einen, sowie einem epischen Longtrack auf der anderen Seite.  Ich habe versucht, von Bassist Peter Asp ein paar mehr Details zu erfahren.

 

Und schon wieder ein neues Label. Was ist passiert?

Wir haben die ersten zwei Alben auf MTM Music veröffentlicht, "Last Epic" erschien auf Atenzia – aber das Label gibt´s nicht mehr. Aber es war eh nicht das richtige für uns. Wir haben ein paar Sachen versucht mit denen, aber sie hatten andere Pläne. Sie hätten uns gerne etwas kommerzieller gehabt, glaube ich. Keine Ahnung. Wir sind froh, jetzt bei InsideOut zu sein.

 

Nun, ihr habt doch durchaus Songs in radiokompatibler Länge…

Ja, aber die Rhythmen sind dann doch zu komplex für die meisten Radios.

 

Was hat sich über die letzten 10 Jahre am ehesten bei Euch verändert?

Wir sind als Band zusammen gewachsen, das ist das wichtigste für mich. Ob es musikalische Veränderungen gibt, kannst Du wahrscheinlich besser sagen. Wir schreiben die Songs noch genauso wie vor 10 Jahren, aber sie klingen anders…

 

Tun sie das?

Oh ja, für mich schon. Sehr sogar. Sie sind der selbe Stil, aber wenn ich "The Chase" vergleiche mit einem Song vom neuen Album, dann wird man schon feststellen können, dass wir uns weiter entwickelt haben. Was aber ja auch nur natürlich ist.

 

Geblieben ist die Komplexität der Einflüsse.

Aber die neuen Songs sind nicht mehr so komplex. Sie sind melodischer geworden, progressiver. Ich denke, wir haben den Fokus verändert. Früher haben wir viele Ideen in einen Song gepackt, heute achten wir mehr darauf, dass der Song im Vordergrund steht und verteilen die verschiedenen Einflüsse auf verschiedene Songs.

 

Die Songs stammen in erster Linie von Eurem Keyboarder Jerry – kann man so komplexe Sachen einfach so im Kopf zusammen fügen, oder wieviel entsteht da erst beim Jammen?

Jerry kommt mit einem Basis-Song, und dann fangen wir an, den zu arrangieren, ihn komplett zu machen, so dass er sich nach A.C.T. anhört. Aber die Songs ändern sich ständig – irgendwann nehmen wir ihn so auf, aber man könnte auch noch endlos weiter daran herumbasteln. Zumindest geht mir das immer so.

 

Das heißt, Ihr betrachtet einen Song nie als "fertig"?

Das Ding ist, dass diese Komplexität uns selber gar nicht so auffällt, sie ist normal für uns, das ist unsere Art Musik zu machen. Und ich glaube, je mehr man sich mit den Songs beschäftigt, desto mehr wird man das als Hörer genauso sehen können. Jeder Song basiert auf einer Grundidee und kommt immer wieder dahin zurück.

 

Ist dies Eure Definition von "Prog"?

Nein. Es ist unsere Definition von Musik. Wir stecken uns ja nicht in eine Schublade. Wir hören zwar Prog, aber wir versuchen nicht, progressiv zu sein oder erfinden besonders komplizierte Parts nur um der Sache willen. Nenn es Prog oder Symphonic, wir nennen es Pop. Oder Rock. Eben A.C.T.

 

Nun, Queen waren auch Pop…

Wohl noch mehr als wir!

 

Was bedeutet der Albumtitel "Silence" für Euch?

Unser Arbeitstitel war "Time for a Change", und dann kam uns die Idee für den Longtrack "Consequences" – und Silence ist ein wichtiger Teil dieses Songs. Es ist ein sehr traurige, düsteres Thema, das von verschiedenen Sichtweisen behandelt wird.  Und "Silence" sagt für uns: hört zu, nehmt Euch die Zeit. E

 

Kannst Du mehr Details geben zur Geschichte hinter "Consequences"?

Es geht um verschiedene Tragödien, die eigentlich voneinander getrennt sind, die aber zusammen eine Geschichte ergeben. Wir hatten früher meistens eher fröhliche Themen, aber dieses Mal wollten wir auch ein ernstes Gesicht von A.C.T. zeigen. Und das bezieht sich auf die "Consequences"-Texte noch mehr als auf die ersten Songs.

 

Eure Live-Shows sind ja auch eher fröhlicher Natur…

...ja aber das wird sich auch ein wenig ändern. Ich meine, man kann dazu tanzen, aber man muss sich ja nicht immer als Clown aufführen. Nein, ich denke, es wurde Zeit, dass wir auch diese Seite von uns zeigen können.

 

Gibt es schon Live-Pläne?

Wir hoffen auf ein paar Daten im Winter, spätestens im nächsten Frühjahr.