Rock-, Pop- und Szene-News und mehr....
Stanfour: Erwachsener,
authentischer – und homogener!
Die Youngster von der
Insel Föhr haben beim zweiten Album „Rise & Fall“ andere Maßstäbe angelegt
Überraschend war es
nicht, dass sie mit ihrem Debüt einschlagen würden, wie eine Bombe. Es war
alles drin. Vier smarte Jungs, ein Album voller Hit-kompatibler Songs, die sie
nach ihrer internationalen Rundreise zu den namhaftesten Produzenten den Pop-
und Rock-Business unternommen hatten und der Wille, es auf genau diesem Weg
schaffen zu wollen. Aber: Das war die Starthilfe, jetzt gilt es, alleine weiter
zu kommen – denn schließlich sollen auch nicht alle Tantiemen nur an namhafte
Produzenten weitergeleitet werden. Sänger Konstantin Rethwisch konnte bestätigen,
dass dieses Mal einiges anders lief:
Ja, die Herangehensweise war dieses Mal eine andere. Beim ersten Album war es ja eher so, dass ich als Sänger mit den verschiedenen Produzenten gearbeitet habe, dieses Mal, wollten wir das Ganze mehr aus einem Guss klingen lassen, haben da Album auch selber produziert, selbst aufgenommen – und dadurch klingt es einfach ganz anders als das erste – v.a. für uns selbst.
D.h. es gab dieses
Mal keine Kollaboration?
Doch, hier und da gibt es schon ein paar Sachen, z.B. hat uns Ryan Fedder, der Sänger von OneRepublic, mit dem wir auch auf dem ersten Album zusammen gearbeitet hatten, einen Titel angeboten. Und dann gibt es noch Zusammenarbeiten mit Robin Lerner, die kommt eigentlich eher aus dem Pop- und Countrybereich (größter Hit: „This Kiss“), sowie Lindy Robbins.
So ganz wolltet Ihr
Euch also dann doch nicht auf eure eigenen Fähigkeiten verlassen?
Doch, die Songs sind eher von uns, wir haben uns für Input v.a. in den Feinheiten helfen lassen. Tatsache ist ja, wenn man wie beim ersten Album nur mit den Produzentengrößen arbeitet, hat man kaum eine Möglichkeit, sich selber einfließen zu lassen. Man kann zwar eine Menge lernen, aber für das zweite Album wollten wir wirklich uns selber vorstellen.
Und dementsprechend
homogener, meinst Du, klingt das Ergebnis?
Für mich schon, auf jeden Fall. Die andere Herangehensweise hat sich ja auch auf das Aufnehmen bezogen, das erste Album sollte ja v.a. perfekt klingen, jetzt wollten wir auch versuchen, einfach mal Stimmungen aufzufangen, auch mal „unperfekt“ klingen, Sachen, die live eingespielt sind, auch so stehen lassen und dann auch nicht alle Ecken und Kanten weggebügelt.
Man kann ja nicht
sagen, dass ihr mit dem ersten Album schlecht gefahren seid – 1Live
Krone-Nominierung, Tourneen mit den Backstreet Boys, Daughtry, zuletzt mit a-ha
- gab es bestimmte Highlights für Euch?
Das Highlight waren eigentlich v.a. die eigenen Touren. Aber diese ganze Erfahrung mit dem ersten Album war ein unglaublicher Lern- und Erfahrungsprozess. Die Arbeit mit den Produzentengrößen, das Kennenlernen dieses ganzen Musikbusiness, da steht man ja oft einfach nur staunend davor, weil man es sich so einfach nicht vorstellt.
Du meinst also, Ihr
seid v.a. persönlich gewachsen damit.
Definitiv. Unser Ansatz war ja, dass Alexander und ich uns gesagt hatten, lass uns doch mal ein paar Songs machen, es wäre doch toll, wenn die im Radio gespielt werden. Und daraus ist dieses ganze Projekt, bzw, die Band Stanfour geworden, dann kam die Plattenfirma dazu, und plötzlich standen wir vor der Situation, eine Band zusammen suchen zu können und das Ganze auf die Bühne zu bringen. Und mit dieser neuen Konstellation haben wir ja jetzt auch das zweite Album eingespielt. Und das hört man auch, weil das als Band einfach homogener und dynamischer klingt.
Was war denn
schwerer? Die erste oder die zweite CD?
Es war anders. Ja, vielleicht auch schwerer, weil wir ja alles selbst entscheiden mussten auch. Nicht nur, dass wir die Songs selber geschrieben haben, wir konnten ja auch sonst nicht auf die professionelle Erfahrung zurückgreifen – dass man mal eben eine Frage hier und da loswerden konnte. Da trägt man also eine ganz andere Verantwortung.
Es war ja eigentlich
wenig überraschend, dass das erste Album so erfolgreich war – die Songs waren auf
internationalem Niveau, da wäre es eher seltsam gewesen, wenn es nicht so
eingeschlagen wäre – meinst Du, das neue Album kann diesen Erfolg wiederholen?
Ich denke schon. Klar, für das erste Album hat man ein Leben lang Zeit, das zweite Album nur ein Jahr… Die Stücke vom ersten Album waren ja zT. schon 5 Jahre alt, als wir die veröffentlicht haben. Die neuen Song spiegeln eher den aktuellen Stand wider, sind auch emotionaler, organischer, geben auch textlich eher das wider, was momentan in der Band abgeht. Und wir haben absichtlich nicht alles so überproduziert, also nicht alles immer mit einem Riesenarrangement aufgeblasen.
Also eher die
Rockband?
Ja, viel mehr wie eine Rockband! Obwohl (lacht) vielleicht der eine oder andere auch sagen wird, das wir noch viel mehr wie eine Popband klingen. Das kommt ja immer auch darauf an, aus welcher Ecke man das sieht. Aber für uns fühlt es sich mehr wie Rock an!