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Das war
meine Idee!
Rodenkirchener Band
Eo-Ipso ist eine von 6 Bands beim Benefiz-Festival für die Ukraine
Nordenham. „Irgendwas
muss man ja machen. Man sitzt hier und fühlt sich so hilflos“, beschreibt
Bassistin Mona ihre Einstellung zu den Bildern, die uns aus der Ukraine
erreichen – und fasst damit in Worte, was vielen von uns schon diverse Male
durch den Kopf gegangen ist. Also sprach sie mit Helmut Dietrich,
Betriebsleiter der Stadthalle Nordenham und brachte damit eine Idee ins Rollen,
die am Samstag, 21. Mai zur Durchführung kommt: Neben Eo-Ipso werden mit The
Muschels, 3T 4 Coffee, Primal Rock, Die Meldung und The Northern Beatles
Project sechs Bands aus Nordenham und Umgebung für Bedürftige in der Ukraine
spielen. Das durch Spenden und Eintrittsgeld gesammelte Geld wird an UNICEF
weitergeleitet.
Die eingangs genannte Einstellung ist zudem die Basis für
die Band: Zu sich, zu ihrer Motivation zusammenzukommen und zu den Themen, die
sie in ihren Songs behandeln wollen. „Leben ist nun einmal nicht nur Ponyhof“,
lacht Mona und beschreibt die Texte der Band als sozialkritisch bzw.
einfach realistisch. Dinge beim Namen
nennen halt. Verpackt in Musik die am ehesten in die Kategorie Deutschrock
fällt, alle Schattierungen und Variationen inklusive, erinnern sie wiederholt
an die großen Namen der Achtziger, die mit dieser Musik bekannt geworden sind.
„Ja, viele der Songs sind auch genau da entstanden! Da waren die Männer ja auch
noch jung, haben die richtigen Substanzen zu sich genommen und da hat vieles
gut geklappt“, erinnert sie an die Anfänge der Band 1982. Leider konnte sich
die Band nicht halten, das Leben kam ihnen in den Weg. 1985 trennte sich das
Gründungstrio und hätte die Geschichte der Band wahrscheinlich auch schon
wieder geendet, wenn das Leben sie nicht auch wieder zusammengebracht hätte:
„2001 trafen sie sich, ein paar weitere Umzüge später, in Brake wieder und
fingen wieder an zu klimpern. Weitere 8 Jahre später stieß Mona zur Band,
zunächst als Gitarristin, mittlerweile als Bassistin, schnappte sich Sänger
Hergen und brachte neuen Schwung in die Band. Mit Stefan kam ein neuer
Leadgitarrist dazu und Gitarrist Lukas ist seit 2012 immer mal dabei und wieder
raus – momentan ist er wieder in der Band. Dank Monas Drive wurden auch neue
Dinge angeschoben: Seit 2017 gibt es im heimischen Sürwürden das jährliche Scha(r)f-Rock-Festival
mit jeweils drei Bands, das in diesem Jahr nach Corona-bedingtem Ausfall
endlich wieder stattfinden kann und mit Primal Rock und The Stingrays am
20.8.2022 starten wird. Ebenfalls 2017 war auch der Auftritt im Frauenknast in
Vechta, „ein ganz besonderes Erlebnis!“, platzt Mona heraus. „Das war schon
eine seltsame Atmosphäre, teilweise auch bedrückend, aber die Frauen waren so
unglaublich dankbar, dass wir da waren. Das war schön!“
Dem ersten Studiobesuch 2015 mit unbefriedigendem Ergebnis
(„das Ding kannste nicht einmal mehr als Untersetzer benutzen“) folgten seit
2018 weitere, womit in diesem Sommer endlich das erste Album fertiggestellt
sein soll. „Und mit Jörg Seemann und den Noiseless Studios haben wir auch einen
echten Profi als Unterstützung. Das wird aber keine große Auflage, aber dann
haben wir endlich etwas Vorzeigbares in der Hand“ erklärt Mona den Aufhänger.
und vielleicht trifft man damit ja nochmal den Nagel auf den Kopf. „Mit
einzelnen Songs sind wir auch schon bei Bremen 1 gespielt worden, wer weiß was
noch kommen kann“, lacht der Blondschopf. „Vielleicht sind wir einfach nur noch
nicht entdeckt worden“, deutet sie die Möglichkeiten an, räumt aber auch ein:
„In den 80ern hätten wir damit Chancen haben können. Heute weiß ich gar nicht,
ob meine Jungs es noch darauf anlegen, auf die große Bühne zu kommen.“ Sagt es
und scheint zu vergessen, dass die Stadthalle durchaus schon große Namen
beherbergt hat und sich selbst als „einzige Großbühne in der Wesermarsch“
bezeichnet. Wenn das mal kein gutes Omen ist…