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Sie sind das
Urgestein schottischer Rockmusik – und ein Phänomen, das seit 30 Jahren durch
unzählige Alben und Tourneen sein Publikum immer erweitern und auch immer
wieder verjüngen konnte. Runrig verstehen es, Rock-Elemente mit schottischer
Folklore zu verbinden und damit ihre Verbundenheit mit den heimischen Highlands
mit modernen Elementen zu verknüpfen. Auch der bislang größte Bruch, ihrer
Geschichte, als Sänger Donnie Munroe 1997 nach 23 gemeinsamen Jahren beschloss,
die Band zu verlassen, konnte ohne Schaden überwunden werden. „The Best – 30
Year Journey“ reflektiert nun die Geschichte der Band – sowohl mit einem Album,
als auch mit einer dazugehörigen Tournee: Am 15.4.2005 kommen die Schotten ins
Pier 2, HB. Grund für uns, uns mit Gründungsmitglied und Songwriter Calum
MacDonald zu unterhalten.
Der Albumtitel ist
etwas missverständlich - es sind ja nicht ganz genau 30 Jahre, oder?
Nein, das stimmt. Unseren 30. haben wir bereits vor zwei
Jahren ganz groß gefeiert mit Festivals und Live-DVD. Tatsache ist, dass dieses
Best-of Album letztes Jahr in Dänemark veröffentlicht wurde und dort unser
größter Erfolg wurde! Woraufhin sich das deutsche Label dachte, ´Oh, wir hätten
das auch machen sollen...´ – nun haben wir uns eben auf diese Variante
geeinigt: Eine exklusive Veröffentlichung für den deutschen Markt, verbunden
mit einer exklusiven Deutschlandtournee. Natürlich sind es nicht genau 30 Jahre
– aber deswegen heißt der Untertitel ja auch „30 Year Journey“, und es gibt ein
paar neue Stücke, also diese CD ist absolut exklusiv für Deutschland.
Was sind für Dich die
essentiellen Inhalte der Musik von Runrig?
Es gibt viele Komponenten. Ich denke, Runrig sind als
Live-Band am Besten – und da haben wir einen „High-Energy Groove“ aus
Schlagzeug und Percussion. Und daneben gibt es eben sowohl die Balladen, als
eben die Traditionals – und das ist, wo die Folk-Elemente hineinkommen.
Was waren Eure
Wurzeln, wie seid Ihr zu dieser Art Musik gekommen?
Wir sind in den Sechzigern aufgewachsen mit einem sehr
starken Einfluss der gälischen Musik und Kultur und ihrer Traditionen. Zur
gleichen Zeit gab es die Poprevolution mit Elvis und den Beatles .- und auch
das war sehr inspirierend. Und die Verbindung aus diesen beiden Elementen war
dann, was wir daraus gemacht haben.
In wieweit war
Donnies Weggang das Ende eine Ära?
Oh, es war fast das absolute Ende! Gemeinsam mit der Tatsache, dass wir ein
Best-of veröffentlicht hatten und auch unser Plattenvertrag auslief, waren wir
ja soweit, dass wir überlegten, ob wir überhaupt weitermachen sollten. Aber
dann haben wir uns gesagt, wenn es uns gelingt, einen adäquaten Ersatz zu
finden, dann könnten wir auch weitermachen. Und so hat uns Bruce geholfen,
diese Geschichte weiter zu schreiben.
Was hat sich mit
Bruce geändert?
Es war gut für uns. Ich denke, jede Veränderung hat etwas
gutes. Und es gibt ja eigentlich für eine Band keinen größere Veränderung, als
den Sänger auszutauschen. Ich denke, es kam viel neues Leben in die Band, es
war fast wie ein Neuanfang. Wir haben mehrere Alben mit ihm gemacht, und ich
kann sagen, dass wir neue Frische genossen haben. Und Bruce ist zudem auch
Songwriter, so dass auch das ein paar neue Elemente in die Band brachte.
Was können wir auf
der Tour erwarten?
Nun, ein großer Teil des Abends wird sich natürlich auf das
Album stützen – es wird also die Reflektion der „30 Year Journey of Runrig“
sein. Aber natürlich haben wir noch wesentlich mehr, als diese Stücke (lacht).
Ralf Koch