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Das erste Album ist noch komplett in Eigenregie entstanden, war vielleicht ein bisschen rougher, etwas härter, aber die Grundstrukturen waren schon die gleichen: Härtere Rockmusik mit viel Melodie und vielen Ebenen, Sounds, Delay, und gleichzeitig Hooks, die man sich auch merken kann und vielleicht früher oder später dann auch mitsingen kann – das waren alles Elemente, die schon immer drin waren in der Band.
Auch schon ganz gut. Wir hatten ja ganz klassisch begonnnen als Projekt, haben live gespielt und wollten dann einfach die Songs auf CD anbieten können, das war 2006 und danach waren wir einfach viel unterwegs, haben jetzt seit 2005 über 200 Shows gespielt und haben bislang rund 2700 von „Small One’s Brainpain / s.o.b.p“, davon die ersten beiden Auflagen noch unter dem Projektnamen „Die Hesslers“, abgeleitet von meinem Nachnamen.
Weil die Grundstrukturen der Songs am Anfang von mir kamen. Und bis Mai letzten Jahres waren wir unter dem Namen unterwegs. Wir haben uns ja in Mannheim an der Akademie zusammen getan. Die meisten, die da waren, waren eher an Pop und Funk und Soul interessiert, und wir hatten mehr Lust auf „Auf-die-Fresse-Rockmusik“ und haben uns zusammen getan, und dann gab es einmal im Monat immer die „Work in Progress“-Veranstaltung, auf der man seine Musik vorgestellt hat, und da hat uns dann irgendjemand die Hesslers genannt, und den Namen hatten wir dann zunächst behalten. Das war auch anfangs ok, aber doch eher uninspirierend, weil es einfach nur ein Nachname war. Und als uns dann der neue Name einfiel, haben wir uns vor dem zweiten Album entschieden, jetzt oder nie.
Ja, einmal, weil das mit dem Albumtitel gut hinkam, da wir ja eher konzeptionell arbeiten, und außerdem, weil wir uns als Band eben auch in der Intersphäre sehen, weil wir uns nicht direkt einem Genre zugeordnet fühlen. Da stecken ja viele verschieden Parts drin, die dem Hörer auch ein bisschen abverlangen, dazu hatten wir eben auch viele Bilder im Kopf, die der Pierre Schmidt im Artwork der CD auch sehr schön umgesetzt hat.
Ja, wir spielen jetzt keinen Hardcore oder Death Metal zu machen, aber wir versuchen ja schon die Sache sehr energetisch zu halten. Und live ist das dann auch noch einmal einen Tick druckvoller.
Nee, bis auf „Soapbubbles in the Rain“, den man vielleicht noch als am radiokompatibelsten bezeichnen könnte, aber ansonsten gab es bislang auch in der Band noch nie das Verlangen, da weiter zu gehen. Dafür haben wir ja innerhalb der Songs genügend „Verschnaufpausen“ – und das war auf dem ersten Album noch nicht ganz so stark vertreten, daran haben wir auf dem neuen Album verstärkt gearbeitet.
Klar hat das was mit „wachsen“ zu tun, ist ja auch natürlich, weil wir eben so viel unterwegs waren, als Band weiter zusammengewachsen sind und sich neue Sachen und Ideen und Einflüsse auch immer mehr in Zusammenspiel ergeben. Bei der ersten Platte waren die Songs eben auch zum größten Teil von mir, bei der zweiten Platte haben wir mehr gemeinsam die Ideen ausgearbeitet im Proberaum.
Ja, von 2003 bis 2006, haben uns da kennen gelernt, aber wir haben festgestellt, dass das nicht unbedingt ein Vorteil ist, weil viele das Vorurteil haben, studieren und Rockmusik passen nicht zusammen.
Nein, es hat ja auch mit der Musik nicht so viel zu tun, außer dass wir uns da getroffen haben. Viele meinen ja immer noch, das sei so eine DSDS-Plattform, aber damit hat es ja gar nichts zu tun. Man studiert Musik, es gibt Vorlesungen zu bestimmten Themen wie Stage-Performance, genauso wie GEMA, Vertragsrecht etc, und man bekommt einfach jede Menge Handwerkszeug, und man für sich selbst mitnehmen möchte, das merkt man sich. Und am Ende hat man den Bachelor of Arts.
Ja, wir leben von der Musik, leider noch nicht von der Band (lacht). Wir spielen noch in anderen Bands, so Gala-Jobs, z.B., ich speziell mache Produktionen, arbeite im Studio, schreibe Songs, mit und für anderen Künstler.
Ja, wir wollten mit Fabio Trentini (H-Blockx, Guano Apes, Donots) arbeiten, für uns einer der wenigen, der in Deutschland noch einen amerikanischen Sound macht, groß und fett, damit die Platte auch im internationalen Vergleich mithalten kann. Und ein weiteres Argument war für uns, dass wir uns selbst auch einen festen Zeitraum setzen wollten, in dem wir das Album machen. Und wir haben Album in zwei Wochen aufgenommen, in vier Wochen waren wir komplett durch und das war uns sehr wichtig, dass wir einen ganz bestimmten Moment festhalten, und nicht wie beim ersten Album einen „ewigen“ Zeitraum. Wenn man alles selber macht, fängt man nämlich jedes Mal wieder von vorne an, dann kann mal der nicht, mal der andere, dann liegt es wieder zwei Wochen da und es zieht sich über Monate, und das ist nicht gut.
Ja, mit Soulfood als Vertrieb. Noch vollkommen frei und mit allen Rechten…
Ja, durchaus, es war auch so, dass wir ein halbes Jahr gewartet haben und das Album diversen Labels vorgestellt haben, aber bislang war noch kein Angebot dabei, das uns wirklich gereizt hat. Dafür haben wir noch nicht die Verkaufszahlen, am Ende mit 50 Cent Erlös zufrieden sein zu können. Dann lieber auf die harte Tour und in die eigene Tasche.
Genau, deswegen würde bei uns eben nur ein Label wie Roadrunner Sinn machen, die eben auch im Ausland entsprechende Möglichkeiten hat. Ich glaube nämlich, dass wir in Deutschland mit unserer Musik eher geringere Chancen haben, da wird uns immer gesagt, da gibt es die und die aus dem Ausland schon… Da ist es nicht ganz leicht, sich zu behaupten.
Das erste Mal, 2007, haben wir bei der „Ringrocker-Community“ im Internet gewonnen, inklusive dann danach Vorentscheid und Finale live auf der Bühne, bei dem dann das Publikum entschieden hat, und das zweite Mal hat uns Marek Lieberberg persönlich eingeladen – und dann haben wir 2009 auch am Ring und im Park gespielt.
Nein, leider noch nicht, ich weiß auch nicht, ab welchem Level das passiert. Aber es ist auf jeden Fall ein tolles Erlebnis – und wir hatten Zugang zu allen Bereichen.
Nein, wir waren schon mehrmals auf Tour, aber es kommen immer wieder ein paar neue Regionen dazu.
Also ich bin ein 90er-Grunge-Kind, Nirvana, Soundgarden, Helmetund ansonsten hören wir auch neuere Sachen wie Muse, Dredg, Oceansize, Trail of Dead, Amplifier, unser Drummer ist großer Police-Fan und hört viel Jazz und Funk, ich hör auch viel Popmusik – alles was cool ist.
Ja, weniger die alten Bands wie Yes oder King Crimson, aber Oceansize oder Porcupine Tree, das sind natürlich Bands, an denen man als Fan anspruchsvoller Musik nicht vorbei kommt.
Definitiv! Das ist unser Ziel, wir haben jetzt auch schon angefangen im Ausland zu spielen über Bandaustausch-Geschichten, da ist Myspace eine schöne Plattform, gleich gesinnte Bands zu kontaktieren. So haben wir jetzt schon in Holland, Belgien, Rumänien, Kroatien gespielt. Und deswegen sind wir auch nicht so heiß auf den kurzfristigen Erfolg und brauchen ganz dringend ein Label, ganz einfach, weil wir auch schon befreundete Bands daran haben zerbrechen sehen. Da kuckt man dann zu, wie einem langsam der Saft abgedreht wird und man nichts mehr selbst in der Hand hat. Da ist es uns lieber, dass wir noch alles selbst bestimmen können. Oder haben eben wirklich das richtige Label im Rücken.