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Auf ihrem (Doppel-Live-)Album
"Akustik" haben sie einige ihrer bekanntesten – und auch viele andere
– Stücke in ebensolcher Form überarbeitet. Hier sind ein paar Statements dazu von Keyboarder
Peter Meyer.
Zieht ihr Euch aufs Altenteil zurück, oder warum die Akustiktour?
Nee, das war einfach, weil es andere ja auch machen - und weil wir gemerkt haben, dass es eine ganz tolle Sache ist. Die Clubs sind kleiner, die Atmosphäre ist intimer, das Publikum ist ein anderes. Und musikalisch ist es eben auch was ganz anderes, als ein Rock'n'Roll-Konzert, da haben wir Gäste.
Die drei - u.a. Dieter Birrs Sohn, Andy - sind also doch noch Gäste - und
nicht die Verjüngung der Band?
Nee, die sind nur dabei, wenn wir akustisch spielen, weil es die Songs so verlangen. Die Arrangements sind andere, es gibt andere, zusätzliche Instrumente, die Songs sind z.T. welche, die wir jahrelang nicht gespielt haben - es ist eine ganz andere Sache. Und das machte ich mit den dreien eben einfach besser.
Und dabei hat es Euch v.a. gereizt, alte Sachen umzuarrangieren?
Das stimmt, von den neueren Alben sind nicht so viele dabei, aber dafür eben Stücke, die wir so lange gespielt haben, dadurch wurde es ja auch für uns spannender, es einfach auch mal ganz anders zu machen.
Wieviel Ostalgie und wie viel Nostalgie steckt in den Puhdys?
Jeder hat seine Wurzeln wir haben die eben im Osten. Und natürlich sind es v.a. die Leute aus dem Osten, die mit uns auch einen Großteil ihres Lebens verbinden, das ist die Ostalgie und das ist auch gut so. Glücklicherweise verkaufen sich unsere Konzerte aber auch im Westen sehr gut. Und das bringt mich zur Nostalgie, denn natürlich haben wir eine lange Geschichte - da schwingt auch viel Nostalghie mit. Aber der Unterschied von uns zu den vielen anderen Ostbands ist ja, dass die meisten von denen nicht einen neuen Song komponiert haben seit der Wende - und wir haben zehn Alben veröffentlicht. Deswegen betone ich gerne, dass es bei uns weit mehr als Nostalgie gibt.
"Denke ich an Deutschland" ist 1984 ja aus ostdeutscher Sicht
geschrieben - inwieweit fühlt sich der Song heute noch genauso an?
Eigentlich hatten wir ja schon damals ganz Deutschland gemeint - deswegen durfte der Song ja damals nie im Radio gespielt werden – und auf der Platte ist er auch nur gelandet, weil einer seinen Kopf hingehalten hat. Aber was wir damals gesungen haben, "denke ich an die Leute und Ängste, drüben und hier" - das gilt im Grunde heute genauso noch. Was auf viele unserer Songs zutrifft, weswegen wir stolz sind, diese Songs heute noch spielen zu können.
Und wenn das mit dem "2. Leben" nicht klappt, habt Ihr schon
mal die nächste Generation integriert, um die Band auf jeden Fall weiterführen zu
können?
Wir wurden 1984 schon gefragt, wie lange wollt ihr noch machen - daraus ist "Rockerrente" entstanden, aber so lange es uns Spaß macht, geht es für uns weiter. Und wir wollen ja irgendwann mit den Stones in Peking spielen - wenn die das durchhalten. Aber mit neuen Leuten müssen wir die Band jedenfalls nicht auffrischen, um weitermachen zu können.