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(März 2011)
Du bist ja eigentlich
bekannt geworden durch Stefan Raab – wirst Du immer noch darauf angesprochen?
Ja,
eigentlich jedes Mal, aber es macht mir auch nichts aus, denn ohne Stefan würde
es mich musikalisch auch nicht geben. Ich hatte es ja durchaus auch vorher schon
probiert, aber diese Show hat schon den entscheidenden Ausschlag gegeben. Aber
der größte Erfolg ist für mich, dass ich nach vier Jahren immer noch Musik
machen darf. Es steckt schon viel Arbeit drin, aber ich bin dankbar für jeden
Tag, den ich spielen darf.
Wo standst du denn
damals?
Ich
hatte eine kleine Cover-Band, hatte zwar auch schon immer meine eigenen Songs
geschrieben, und die waren auch durchaus in der Richtung, in die es heute geht,
aber die waren damals noch nicht gewünscht. Da hat mir die „Welle“ von Bands
wie Juli und Silbermond geholfen, dass diese Art von Musik wieder gefragt war.
Deine Songs werden sogar
im Fernsehen gespielt!
Ja,
in diesen Vorabendserien wie Marienhof setzen die meine Songs immer gerne ein,
wenn‘s einem wieder nicht so gut geht. Das bringt nicht die Welt, aber man
freut sich ja schon über jede Art der Anerkennung – und der Promotion.
Du deutest es schon an –
Deine Songs sind überwiegend melancholisch… woran liegt das?
Ich
bin ne ziemlich faule Sau, wenn ich ehrlich bin. Ich kann am besten Songs
schreiben, wenn ich in dieser Art Stimmung bin. Ich hab ja auch keine Probleme
damit, mein Herz komplett auszupacken, all das, was man da hört, ist komplett
autobiografisch. Das ist manchmal seltsam, aber auch schön, weil ich weiß, dass
jeder Song auf die Reise geht, dass jeder etwas anderes in den Songs hört, und
dass es jedem etwas anderes bedeutet. Und das ist schon ein ganz besonderes
Gefühl. Ich mag auch Rock – aber für meine eigenen Songs habe ich eher diesen
Weg gefunden.
Und live? Du bist nicht
allein!
Nein,
ich reise mit verschiedenen Musikern, meist sind das Mike Schott am Piano und
Christian Herzberger an der Geige, ich hoffe, dass er in WHV mit dabei sein
kann. Das bringt schon eine sehr besondere Note mit rein, aber er ist halt auch
sehr gefragt und eine Menge unterwegs, deswegen ist es immer nicht ganz klar,
wo er dabei sein kann. Es gibt ja kein festes Konzept für die Konzerte, die
Songs stehen ungefähr, aber wir sind sehr spontan, gehen sehr gerne auf das Publikum
ein – und deswegen ist es immer wieder spannend für alle.
Spontan heißt auch, dass
die Songs nicht so klingen wie auf Platte?
Das
geht ja schon aufgrund der Besetzung nicht. Aber es gibt ohnehin für mich immer
viele verschiedenen Versionen der Songs, bevor ich sie auf Platte
veröffentliche – da präsentiere ich auf der Bühne auch gerne die Alternativen.
Es gibt schon zwei
Studioalben und ein Livealbum – und noch dieses Jahr willst Du ein neues Album
veröffentlichen?
Ja,
ich habe einen ganz tollen Produzenten kennengelernt, der schon mit vielen ganz
Großen zusammen gearbeitet hat, das macht mich schon stolz, dass er mit mir
arbeiten will – ich kann dir nicht einmal sagen, wie ich zu dieser Ehre komme,
aber ich bin sehr optimistisch, dass es ein ganz großes Album wird und ich kann
es kaum abwarten, daran zu arbeiten. Ich habe mir auch abgewöhnt, mich zu
wundern, wie meine Musik bei manchen Leuten ankommt, ich nehme es nur dankbar
zur Kenntnis, auch wenn der große Erfolg bislang ausgeblieben ist. Aber die
Zustimmung, die ich von Xavier Naidoo, Sasha oder Edo Zanki höre und bekomme,
reicht als moralische Unterstützung.