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Varel. Gut
dran ist der Arbeitnehmer heute, wenn er flexibel ist, auf Krisen, respektive
Fortschritte reagieren und sich auch einfach mal umorientieren kann. Der
„Berufsjugendliche“ Markus Kavka wurde bekannt durch VIVA und MTV – sein
Sendeformat hat sich längst wegrationalisiert. Dann macht er eben etwas
anderes. Schreiben zum Beispiel. Nach Blogs und Kolumnen ist jetzt sein erster
Roman erschienen. Und den stellt er selbst am Donnerstag, 16. Juni im Kurhaus
vor.
Meine Homepage hat
den Untertitel „Moderator, Journalist, DJ und Autor“ – gilt das in dieser
Reihenfolge oder in dieser Wertung?
Also Moderator ist schon das, was ich als Beruf auch
angebe. Journalist, klar, bin ich auch, aber die anderen zwei Sachen wechseln
immer nach Situation. Gestern Abend hab ich gerade mal wieder aufgelegt, aber
ansonsten bin ich derzeit ja eher als Autor unterwegs.
Als Moderator bist
du in erster Linie vom Musikfernsehen bekannt – hat das Musikfernsehen denn
noch eine Zukunft?
Nee, in der klassischen Form wohl nicht. Videos sind ja
schon lange kein exklusiver Content mehr – von daher ist das alte Format von
Musiksendungen natürlich nicht mehr notwendig – aber es gibt ja andere Formate,
wie wir es gemacht haben auf Kabel 1 mit „Number One“ oder auch ZDF Kultur. Das
ist schon ambitioniert.
Und eine Alternative
wäre, ins seriöse Fach zu wechseln?
Ich weiß nicht, ob es unbedingt ein Wechsel sein muss, Musik zu machen heißt ja
nicht, dass es nicht serös ist. Aber ja, ich schraube derzeit an Konzepten, die
auch nicht nur mit Musik zutun haben. Klar: ich bin Moderator und flexibel. Und
mit 44 wird es ja Zeit, dass ich gezielt darauf hinarbeite, ins Heute-Journal
oder ins Sportstudio wechseln zu können…
Oder aber der
Wechsel ins Autorenfach?
Ja, genau. Das kann man aber ja auch gut nebenbei machen
– so wie es bei diesem Buch war. Das habe ich geschrieben, wenn gerade nichts
anderes anlag – und Ideen für einen zweiten Roman hab ich schon!
Deine ersten
beiden Bücher waren eher Textsammlungen – war das für dich der Einstieg?
Ja, im Prinzip schon. Aber ich komme ja ursprünglich aus
dem Printbereich, habe immer Texte geschrieben, und so entstand langsam die
Idee, mal etwas Längeres zu schreiben. Aber das ist schon spannend, das lässt sich
nicht so einfach 1:1 übertragen, da feilt man auf ganz andere Weise dran herum.
Wie
autobiografisch ist das Buch denn?
Es gibt Übereinstimmungen, klar, das erleichtert die
Sache in dem Moment auch – aber im Verlauf der Handlung wird schon klar, dass
Gregor Herz NICHT Markus Kavka ist – sonst könnte ich ja auch gar nicht hier
mit dir reden, dann wäre ich ja, wo ich gar nicht rauskönnte…
Naja, vielleicht
hattest du bislang nur mehr Glück… Was planst du denn am 16. in Dangast?
Es wird eine Lesung zum Buch, aber spannend werden
natürlich auch die Phasen zwischen den Textpassagen. Da passiert viel mit dem
Publikum, ist vieles spontan – und da kommt mir ja auch meine Erfahrung als
Moderator wieder zugute. Insofern ist auch bis auf die Teile, die ich vorlesen,
jeder Abend anders. (rk)