Rock-, Pop- und Szene-News und mehr....
2010 Ein älteres Interview (2007) mit seinem Blackfield Partner Steven Wilson gibt es hier!
Vor genau einem Jahr
war Aviv Geffen 2010 im Vorprogramm von Nena auf Tournee in Deutschland – und im
Rahmen dessen auch in der Weser Ems Halle in Oldenburg. Eine Chance, die ich
mir nicht entgehen lassen konnte, zumal ich meinte, eine Nena Show im Leben
könnte nicht schaden. Aber es war dann doch spannender, sich in den Katakomben
der Halle mit Aviv Geffen zu unterhalten – hier sind, passend zur neuen CD von
Blackfield, um die es u.a. auch schon damals ging – ein paar Auszüge daraus.
Wessen Idee war diese
Tournee mit Nena?
Ich war noch nicht in so vielen Städten, deswegen ist es für
uns eine tolle Chance für mich. Und sie selbst hat mich ausgewählt unter vielen
Bewerbern, da konnte ich ja nicht mehr nein sagen. Und sie liebt meine Musik,
sie hat sich schon ganze Shows von mir von der Seite aus angeschaut… ich mag
sie. Sie hat ein paar schöne Songs. Ich hatte zwei Angebote – von Nena und von
Ich & Ich – und da war Nena meine erste Wahl!
Was bedeutet die
Bühne für dich?
Wenn ich auf der Bühne bin, fühle ich mich erst richtig
lebendig. Ich weiß das klingt sehr klischeemäßig, aber es ist wirklich so bei
mir. Die Bühne ist mir sehr wichtig.
#00:01:10-8#
Ist es nicht seltsam,
hier wieder als Vorgruppe anzufangen, wenn du in Israel so erfolgreich bist?
Nein, ich denke, meine Kunst könnte viele Ohren erreichen,
und nur so habe ich die Chance dazu. Ich kann hier ja keine Hallen dieser Größe
buchen. Und Songs wie "It's cloudy
now" geht die Menschen hier genau so an, also warum sollte ich in Israel
bleiben? Weißt Du, mit meinen Texten
versuche ich ja auch, auf die Situation in Israel aufmerksam zu machen – ich
denke, auch das geht die Welt an. Darüber wissen hier doch viele zu wenig – und
leben lieber in ihrer McDonald’s Welt.
Die Besetzung ist ein Krebsgeschwür für unser Land. Israel
ist ein toller Platz, Tel Aviv ist ein atemberaubender Platz – sehr liberal und
aufregender als z.B. New York City.
Trotzdem: Du hast 15
Alben veröffentlicht und beginnst hier ganz neu!
Ja, aber das ist die Kunst für mich. In Israel zu bleiben
ist mir zu einfach. Ich will sehen, ob es hier auch funktionieren kann. Der
Erfolg in Israel ist gut für mein Ego, aber es wäre dumm, sich darauf zu
beschränken. Und ich fange ja auch nicht ganz bei Null an - in der Playlist von
NDR2, WDR und Bayern3 und Antenne aufzutauchen zeigt ja schon, dass die Leute
auf mich aufmerksam geworden sind. Oder
in diesem Snobschloss BBC - das ist schon eine große Sache für mich. Und ich
denke, in einem Jahr werden wir die Ergebnisse sehen können.
Und hast Du ein
bestimmtes Ziel, was du erreichen willst – und wie schnell? Wieviel Zeit und
Energie gibst du diesem Versuch?
All meine Energie. Ich weiß, dass ich gute Songs habe und
dass es Leute gibt, die sie hören wollen. Es ist harte Arbeit, aber ich bin
bereit, sie auf mich zu nehmen.
Das erinnert mich an
Steven Wilson – er hatte eine ähnliche Einstellung.
Er ist ein großes Vorbild für mich. Er ist ein toller
Songwriter und er steckt auch all seine Energie und Liebe in seine Kunst. Er
hat auch vor zwanzig Leuten und weniger angefangen und wusste trotzdem immer,
dass er es schaffen kann.
Wie kam es eigentlich
zu Eurer Zusammenarbeit?
Wir haben uns in London getroffen und begonnen, Songs
auzutauschen. Und wir mochten, was der andere macht, also haben wir Blackfield
gegründet. Und derzeit arbeiten wir am dritten Album.
Das Soloalbum, das du
hier veröffentlicht hast, ist das eine Zusammenstellung aus deinen Alben?
Nein, bis auf zwei Songs sind alle neu. Wir haben uns
gesagt, wir versuchen einfach mal UK und Deutschland.
Aber trotzdem
arbeitet ihr jetzt erst einmal wieder an Songs für Blackfield?
Ja, wir haben schon sieben Songs fertig. Wir haben auch
schon angefangen aufzunehmen - aber es wird wohl erst im nächsten Jahr
veröffentlicht werden.
Schreibt ihr die
Songs für Blackfield separat?
Ja, 90% der Songs sind meine.
Wo siehst du den
Hauptunterschied zwischen deiner Musik und Blackfield.
Meine Solosachen sind dunkler. Viele benutzt gerne die
Bezeichnung „Gothic Mellow Pop“ dafür. Blackfield ist poppiger, die könnten ja
auch wunderbar im Radio laufen.
Woher kommt der
Unterschied – wenn 90% der Songs von dir stammen?
Es ist immer noch etwas anderes, wenn Steven mit ins Spiel kommt. Und seine
Produktion macht einen sehr großen Anteil am Endergebnis der Songs aus.