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Interview 2007 mit Chloé Alper
Diese Band gilt derzeit als die spannendste Neuentdeckung
von der Insel, sind sie doch mal wieder eine dieser Formationen, die es
schaffen, die klassischen Prog-Sounds mit Alternative-Rock, Metal und auch ein
bisschen Gothic zu vermischen und zu etwas völlig eigenem zusammen zu basteln.
Da hört man Pink Floyd genauso wie Muse, …Trail of Dead oder auch Evanescence;
die einzige Band, die einen ähnlichen Mix aus Rock, Duo-Vocals, Violine etc vorweisen
kann – allerdings mehr auf Metal- als auf Progressiverock-Basis – sind die
Oldenburger Regicide – aber, here we go, da sind sie schon wieder, die
Unterschiede. Das Debütalbum "The Dark Third" sollte also eine Menge
Musikliebhaber ansprechen. Ralf Koch versuchte – über 2 verschiedene, leider
ständig unterbrochene Handyleitungen – ein paar Infos aus dem weiblichen
Gesangspart, Bassistin Chloé Alper, herauszubekommen.
Ist die breite
Palette von Stilen und Einflüssen die Summe derer der Mitglieder?
Eigentlich ist es vor allem die Summe von Jons Einflüssen,
denn er schreibt die Songs. Trotzdem verbringen wir natürlich eine Menge Zeit
zusammen, und wann immer er eine neue Band gefunden und kennen gelernt hat,
unterhalten wir uns darüber und hören sie zusammen an.
Er schreibt alle
Songs alleine?
Ja, die Basis der Songs. Wir ändern dann hier und da noch
was und ergänzen Verschiedenes.
Erzähl uns kurz etwas
über Eure Vergangenheit – ist dies Euer erstes Album?
In Europa ja, in England hatten wir noch ein Minialbum, aber
die europäische Version ist jetzt eine Kombination aus beidem, so dass die
Doppel-CD Version jetzt alles enthält, was wir je aufgenommen haben.
In England seid Ihr
bei SonyBmg – ist das nicht ungewöhnlich, dass die sich auf das eine Land
beschränken?
Ich weiß es nicht, aber wir sind nicht unglücklich, wie es
jetzt gelaufen ist. Sie machen auch Amerika, aber für Europa hatten wir ein
Angebot von InsideOut. Und ich glaube, dass wir da schon recht gut aufgehoben
sind, weil sie sich sehr gut um ihre Acts kümmern. Tatsache ist, dass man bei
einem Major im Ausland auch schnell untergehen kann, weil man einfach in diese
Maschinerie gesteckt wird, die im Falle von SonyBmg ja auch sehr auf Pop
eingestellt ist. Und bei uns wüssten vielleicht viele nicht, wo sie uns hin stecken
sollen.
Wo sollte man Euch
denn hin stecken?
Ich hab keine Ahnung. Viele Leute fragen uns, ob das Prog
ist, aber ich weiß nicht, ob ich ja oder nein sagen soll. Natürlich ist es
Prog, aber passt hier dieses typische Label, das man uns damit gerne geben
würde? Ich nenne das gerne Spacerock oder Journeymusic.
Nun, wenn Ihr bei
InsideOut veröffentlicht, wird man Euch automatisch in die Prog-Ecke steckt –
und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Eurer Bandbreite gerecht wird.
Ja, aber was wichtig ist, ist dass wir definitiv keine
Singles-Band sind, und wenn man jetzt Bands wie Muse sieht, mit denen wir öfter
verglichen werden, dann muss man auch sehen, dass die Riesenhits hatten. Vorher
sind die auch klein angefangen – und das können wir bei InsideOut wunderbar.
Wir haben genügend Erfahrungen mitbekommen, um zu wissen, dass man bei einem
Major sehr schnell vergessen werden kann. Und verglichen damit war es sehr
erfrischend, die Leute von InsideOut kennen zu lernen.
Zurück zur Frage nach
Eurer Vergangenheit. Seid wann gibt es Euch?
Seit drei Jahren. Wir kennen uns über verschiedene
musikalische Projekte, die wir gemacht haben, und irgendwie kam uns die Idee
für ein gemeinsames Projekt. Jon arbeitete gerade an Filmmusik und irgendwie
passte diese Idee wohl ganz gut zu der Idee für die Band...
Hattet Ihr von Anfang
an diese Kombination aus weiblichen und männlicher Stimme?
Ja, wir hatten zwar ein paar Line-Up Wechsel, aber wir
wollten diesen Wechsel schon immer, einfach um es interessanter zu machen.
Das Album ist in
England vor einem Jahr heraus gekommen, das Minialbum davor – wann gibt es
neues Material.
Zunächst haben wir uns auf die Tournee vorbereitet, aber da
wird es zumindest schon einen neuen Song geben, eine kostenlose
Download-Single, die es ab dem 22. März erhältlich sein wird.
Wie kam es zum
Blackfield Support?
In erster Linie über InsideOut, aber Jon und Jamie sind auch
befreundet mit Steven Wilson, also passte das schon ganz gut.
Du erwähntest schon
Muse, mit denen Ihr verglichen wurdet, andere Kritiker beziehen sich mehr auf
Eure Pink Floyd Elemente - ziehst Du den Vergleich zu Muse oder zu Floyd vor?
Oh, sie sind beide gleich schmeichelhaft und ich würde beide
auch meine Lieblingsbands nennen, also fällt es mir schwer, da einen der beiden
Vergleiche vorzuziehen.
Darüber hinaus gibt
es so einen kleinen Gothic-Touch, der so ein bisschen Evanescence oder
Nightwish mit rein bringt…
Ich weiß. Ich bin kein großer Fan dieser Bands, aber ich
weiß, warum die Leute das sagen – die weibliche Stimme, die dunklen
Atmosphären…
Womit wir ja auch ein
bisschen bei den Texten sind, in denen Jon sich mit dem "dunklen
Drittel" unseres Lebens beschäftigt, dem Teil in dem wir schlafen und
träumen. Sind das eigene Erlebnisse und Träume? Oder betrachtet er das eher
analytisch?
Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß, dass er seit vielen
Jahren Zettel und Stift neben seinem Bett hat und sich Sachen notiert nach dem
Aufwachen. Und das hat ja auch schon etwas von Analyse. Aber er deutet vieles
auch einfach nur an und überlässt vieles der Phantasie. Es gibt viele
Referenzen, aber ganz absichtlich nur wenige Erklärungen.
Leider brach an dieser Stelle die Verbindung restlos
zusammen… aber wir haben ja ein paar Infos erhalten können.