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Flower Kings Interview (Radio Takes, 2000)
„Space Revolver“ ist
der Titel des neuen Albums der Schweden um Bandleader Roine Stolt –
und dieses Mal ist es
kein Doppelalbum... und auch kein Konzeptalbum... auch wenn der Haupttitel „I
am the Sun“ in zwei Teile unterteilt ist,
und das Album eröffnet und beschließt, und auch wenn die Songs mehr oder
weniger ineinander über gehen...
3. (1:27) Wir lassen die Songs gerne ineinander
übergehen. Und die Tatsache, das „I am the Sun“ am Anfang und am Ende steht,
lässt das Album ein bisschen wie ein Konzeptalbum aussehen. Auch das Thema des
Songs haben wir, ähnlich wie in klassischer Musik, auch in anderen Songs wie
„Monster within“ oder „Chicken Farmer Song“ wieder einfließen lassen. Aber
ansonsten ist das eigentlich ein Sammlung einzelner Songs.
5. (0:56) Aber wenn die Leute das als Kopnzeptalbum
sehen wollen, fein. Im Prinzip kann man jedes Flower Kings Album als
Konzeptalbum sehen, textlich und musikalisch. ich meine, auch wenn wir
Einflüsse aus vielen Stilen verarbeiten, bewegen wir uns ja musikalisch in
bestimmten Rahmen.
Die Kompositionen
sind überwiegend von Dir, ein paar kommen von Thomas Bodin – was machen die
anderen Musiker?
7. (0:21) Ich hatte vorgeschlagen, dass sie auch ein
bisschen mehr beisteuern sollten, aber aus verschiedenen Gründen haben sie sich
auf das Spielen ihrer Parts beschränkt, so dass man schon sagen kann, dass das
Album mehr oder weniger von Thomas Bodin und mir ist.
Ich hatte mich schon
gefragt, ob – ähnlich wie bei Spock´s Beard – die Erfahrungen mit Transatlantic
in der Hinsicht bei den Flower Kings etwas geändert hätten..
9. (2:01) Nein. Ich habe die Aufnahmen mit
Transatlantic sehr genossen, aber die Aufnahmen bei uns verlaufen anders. Ich
meine, um ganz ehrlich zu sein, bei Transatlantic sind die Vocal-Parts echt
gut, aber einige der Instrumentalparts hätten besser sein können! Aber wir
hatten nicht genug Zeit. Es war eher so, dass wir gesagt haben, lass uns hier
ein Solo haben, und hier d-moll oder a-moll7 oder so, aber ich entwickele die
Sachen lieber etwas besser – etwas durchdachter. Wir hätten das mit
Transatlantic machen können, aber dafür hätten wir zwei Wochen mehr gebraucht.
Mit den Flower Kings arbeiten wir am Anfang mit
Computersoftware und tauschen dann hinterher die einzelnen Parts durch richtige
Instrumente aus. Das kostet natürlich Zeit, aber dadurch haben wir eben auch
all diese Kleinigkeiten richtig.
In der letzten Woche
hatten wir ein Interview mit Neal Morse von Spock´s Beard, und wie gesagt, bei
ihm hat die „Transatlantic-Experience“ viel geändert in seiner Einstellung.
11. (1:48) Ja, ich weiß was Du meinst. Manchmal ist Neal
wie ein Baby. Neal ist ein netter Mensch mit vielen guten Ideen, aber manche
sind eben auch nicht so gut, und Neal hat manchmal das Problem, das zu erkennen.
Deshalb braucht er Leute wie Mike Portnoy, Pete Trewawas oder mich, um ihn
darauf aufmerksam zu machen. Und ich glaube auch bei Spock´s Beard gibt es sehr
talentierte Musiker, die durchaus Ideen beitragen können. Und deshalb ist es
auch für einen sehr kreativen Musiker wichtig, sich mit anderen auszutauschen.
Darum arbeite ich auch gerne mit Tomas Bodin zusammen. Ich
meine, ich könnte problemlos ein Album alleine schreiben und aufnehmen, aber
man braucht jemanden, der einem sagt, „Stop, das hier ist nicht so gut“.
Das Flower
Kings-Album erscheint, wie auch schon das Transatlantic –Album als Digipack.
Allerdings nicht als Doppel-CD...
13. (1:06) Das hätten wir machen können, haben wir in
Japan ja auch, aber sie haben uns nicht danach gefragt. Sie wollten nur ein
paar mehr Bilder für das Booklet für dieses Buch. Ich glaube wir hätten das
machen sollen, aber vielleicht hatten wir auch einfach nicht genug Zeit. Wir
sollten das beim nächsten Mal machen, denn wir haben durchaus interessantes
Material – auch für einen Multimedia-Part mit Videoaufnehmen, Backstage und
Live-Parts, das könnte durchaus
interessant für Fans sein.